FliegerhorstSommer 2021
FliegerhorstSommer unterm Königszelt
Die schönen Momente auf einen Blick
Gemeinsam das Leben in seiner kulturellen Vielfalt gefeiert
Der FliegerhorstSommer ums Marokkanische Königszelt 2021 bot ein tolles Programm für die Menschen des Areals und die Besucher*innen
Vom 11. bis 25. Juli erlebten die Bewohner*innen des Fliegerhorstareals und die Besucher*innen aus Stadt und Umland zwei besondere Wochen. Nach 38 vielfältigen Veranstaltungen feierten über hundert Besucher*innen unter freiem Himmel mit der Musik von Mozart und Ravel den Abschluss des FliegerhorstSommers. Und wer konnte ihn besser abschließen als das Hohenloher Streichquartett mit einem grandiosen Konzert, seit 30 Jahren einer der Kulturvermittler*innen der Region. Es war ein Hochgenuss im Schulhof der Freien Waldorfschule das Zusammenspiel der vier Streicher*innen in Höchstform zu erleben.
Es waren aufregende, beglückende Tage, aber auch anstrengende
Markus Stettner-Ruff zog am Ende des Konzerts ein kleines Fazit des FliegerhorstSommers: „Es waren aufregende, beglückende, aber auch, bedingt durch den Regen und die Coronaregeln, anstrengende Tage für uns Veranstalter*innen von TamieH. Doch jetzt sind wir froh über das gelungene Experiment. Die erfahrene Unterstützung und Wertschätzung beglückt uns. Mit großer Freude sagen wir Danke allen die zum Gelingen dieses Kulturfestival für die Bewohner*innen des Fliegerhorst beitrugen.“
Eröffnung mit dem palästinensisch-syrischer Musiker Aeham Ahmad
Eröffnet wurde der FliegerhorstSommer von keinem geringeren als Aeham Ahmad, dem palästinensisch-syrischer Pianist und Sänger „aus den Trümmern“, ausgezeichnet mit dem Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte. Auf der Festwiese in der Burgbergstraße las Barbara Schiller von der Flüchtlingshilfsorganisation stART international e.V. zwischen den Liedern aus seiner Autobiografie, die seine schrecklichen Erlebnisse, aber auch seine Hoffnung beschreibt, vor. Ein betörend schöner und emotionaler Abend unter den schönen alten Bäumen, besonders für die aus Syrien geflüchteten Menschen. Vor dem Konzert für die Erwachsenen standen beim Workshop die Kinder im Mittelpunkt. Als Aeham Ahmad mit ihnen traditionelle syrische Lieder anstimmten, hielten insbesondere die syrischen Männer, die sich um die Kinder geschart hatten, nicht mehr still und sangen und tanzten ausgelassen mit.
Die Kinder waren mit Feuereifer dabei
Apropos Kinder, sie freuten sich jeden Tag auf den FliegerhorstSommer – ob beim Kinderzirkus mit Alex, beim Bau einer Murmelbahn und Trommeln mit Daniel Kirsch, beim Skateboarden mit Larissa, bei der Malstraße, beim Schminken, Verkleiden und mit einer Polaroid-Kamera sich fotografieren lassen. Mit Feuereifer waren sie dabei. Ein besonderer Höhepunkt war der Basketball Workshop mit den Crailsheim Merlins. Der neue Head-Coach Sebastian Gleim und die Starspieler. Dejan Kovacevic und Bogdan Radosavljevic ließen es sich nicht nehmen mit den Kindern auf der Straße des Fliegerhorstareals Basketball zu spielen und ihnen ihre Tricks zu zeigen.
Regen und Corona – eine große Herausforderung
In der ersten Woche kam dann der Regen und das Marokkanische Königszelt hielt diesem nicht ganz stand und so mussten die Veranstalter*innen von TamieH improvisieren. Zum Glück stellte der Verein Waldorfpädagogik Crailsheim ihre Räume zur Verfügung. Ganz besonders nützlich war das beim tollen Konzert mit More or L.L.E.S.S., als man Hals über Kopf vor einem der vielen Regenschauer von der Wiese in den improvisierten Konzertraum fliehen musste. Aber auch beim Informations- und Austauschabend mit den zahlreich anwesenden Stadträt*innen und den Integrationsbeirät*innen war ein Ausweichraum hilfreich. Neben TamieH berichteten Vertreter*innen der anderen im Areal Fliegerhorst aktiven Gruppen und Mitveranstalter*innen des FliegerhorstSommer, über ihre Arbeit. Am Ende des Treffens weihte man zusammen die ersten beiden besonderen InfoBriefkastenPflanzenStelen, die Andreas Fritz gebaut und handwerklich gestaltet und aufgestellt hatte und die jetzt am Torbogen und Überlaufbecken im Areal stehen, ein. Die interessierten Gäste waren ob der Form und der Vielzahl an konkreten, spannenden Ideen zur Bereicherung des Areals, äußerst angenehm überrascht. Dies drückten sie in der lebendigen Austauschrunde mehrfach aus. Die TamieH-AktivistInnen eröffneten beispielsweise die Veranstaltung mit ihren Liebesbriefen an TamieH.
Poetry Slam - Bühnenpoesie beeindruckt das bunte Publikum
Das taten sie ein zweites Mal zur Begrüßung der Besucher- und Teilnehmer*innen des Poetry Slam, an einem herrlichen Sommerabend auf der Bühne vor dem Königszelt. Martin Hönl aus Dietenhofen erhielt in einem spannenden Finale der fünf Slamer*innen den meisten Beifall des von der Bühnenpoesie beeindruckten bunten Publikums. Mit scharfer Zunge und Witz beschrieb er seine fränkischen Zeitgenoss*innen, die von ihm beobachteten politischen Phänomene und formulierte seine Bilder für eine multikulturelle, freie und gerechte Gesellschaft. Der bekannte Moderator Michael Jakob führte mit buntem Charme und Humor durch den kurzweiligen Wettbewerb.