Die Partnerstädte von Crailsheim

Worthington – Pamiers – Jurbarkas – Bilgoraj

Crailsheim pflegt seit vielen Jahren enge freundschaftliche Beziehungen zu den Städten Worthington in den USA, Pamiers in Frankreich, Jurbarkas in Litauen und Bilgoraj in Polen. Die internationalen Städtepartnerschaften sind durch breites bürgerschaftliches Engagement lebendig. Beispielsweise finden regelmäßig Partnerschafts- und Delegationsreisen statt, wie auch Reisen zu besonderen Anlässen. Zwischen Worthington und Crailsheim gibt es darüber hinaus einen Schüleraustausch, der es jungen Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks ermöglicht, über Kontinente hinweg persönliche Verbindungen aufzubauen.

Partnerstadt Pamiers

Die ersten Kontakte mit der französischen Partnerstadt Pamiers im Département Ariège entstanden im Jahr 1966 zwischen dem Crailsheimer Albert-Schweitzer-Gymnasium und der Musikschule der französischen Stadt. Endgültig besiegelt wurde die deutsch-französische Städtepartnerschaft durch die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages am 11. April 1969.

Pamiers aktuell

Die Jugendband Lizstomania aus Crailsheims Partnerstadt Pamiers war eine Woche auf Einladung von TamieH zu Gast Crailsheim

Zum Fest der Begegnung des FliegerhorstSommers 2024 vom 30.08.- 01.09. kam aus der Crailsheimer Partnerstadt Pamiers die Jugendband Lizstomania.

Sie eröffnete am Samstag um 17 Uhr nach dem Musikalischen Spaziergang das Internationale Musikvolksfest auf der Festwiese in der Burgbergstraße.

TamieH hat die Jugendlichen, als eine Gruppe im Frühjahr auf Besuch in Pamiers war, spontan eingeladen. Sie spielten zur Einweihung des Gastgeschenkes von TamieH an die Bürger*innen von Pamiers, die BANKbank, im Hof des Rathauses.

Die sechs Jugendlichen reisten mit der Begleitung von vier Erwachsenen am 26. August an.

Drei der Begleiter*innen Alain Pujol, Marjorie Marrosseddu und Bernard Authier waren in einem Kleinbus mit den Musikinstrumente und der Technik schon am 24.08. in Pamiers gestartet und am 25.08. am Torbogengebäude in der Burgbergstraße zum Treffpunkt angekommen.

Nach dem Ausladen ging‘s dann mit TamieH und den Gastgeber*innen, den Familien Steinert-Roll, Langohr und Hermann-Kautter zum Bloozessen nach Saurach.

Am nächsten Tag wurden die sechs Jugendlichen und Marie-Therese Castillio von ihnen auf dem Flughafen in München abgeholt. Auf der Rückfahrt machte die Gruppe einen Besuch in der KZ-Gedenkstätte in Dachau. Zur Begrüßung bucken die TamieH-Freunde am Abend auf dem neu gebauten Lehmbackofen auf der TamieH-Bauhüttenbaustelle im Fliegerhorstareal Pizza für die Gäste.

Ein reichhaltiges Programm erwartete Lizstamonia. Der Dienstag war Crailsheim gewidmet:

Am Vormittag gab es einen Rundgang durchs Fliegerhorstareal mit Gesprächen zum Thema Integration und Zusammenleben und den Erfahrungen in Pamiers und Crailsheim. Ein Mitbauen am TamieH-Gebäude der Bauhütte, das von jungen Handwerker*innen ganz aus recycelten Materialien gebaut wird, folgte. Nach einem Besuch der „Spielwelten“ traf sich die Gruppe mit den Verantwortlichen des Jugendbüros und des Jugendzentrum Crailsheim.

Am Abend probten die Jugendlichen für ihr erstes Konzert im „Ausland“.

Am Mittwoch war Schwäbisch Hall-Tag: Markus Stettner-Ruff zeigt ihnen die Stadt inklusive dem Wochenmarkt. Ab 11.00 Uhr war die Gruppe zu Besuch im Studio von Radio StHörfunk. Sie nahmen an einer Aufzeichnung einer einstündigen Sendung über die Band und ihren Besuch mit Konzert in Crailsheim teil, die am 02.09. um 16 Uhr in der Sendung StHörfleck gesendet wurde und später auch im Lokalradio von Pamiers ausgestrahlt wird.

Unter diesem DownloadLink ist sie zu hören:

Nach Sudhaus-Dachterasse und dem Besuch der Kunsthalle Würth gab es einen Spaziergang durch Stadtpark mit Ausruhen unter den schattigen Bäumen und für zwei Jungs einem Bad im Kocher.

Den Tag beschloss ein Besuch der Freilichtspiele Schwäbisch Hall: „Der schönste Tag im Leben“, die aktuelle Theateraufführung mit den Lieblingssongs der deutschen Pop- und Rockgeschichte, im Globe-Theater, war für die Band, die selber Rock- und Popklassiker spielen, ein großes Vergnügen.

Am Donnerstag ging es mit Susi Hammer und Gaby Mack auf Wunsch der Jugendlichen ins Legoland nach Günzburg und am Freitag Vormittag ins Mercedes-Benz Museums nach Stuttgart. Beide Ausflüge bereiteten allen große Freude.

Am Freitagnachmittag begann schon das „Fest der Begegnung“ dem die Zeit bis zur Abreise am Sonntagvormittag gewidmet war.

Ganz spontan auf der Burgbergstraße kreierte Helio mit einem grandios frei gesungenen Oldie, kurz vor dem Konzert um 17 Uhr, eine weitere Station beim Internationalen Musikspaziergang.

Das Konzert war famos – die Jugendlichen geben ihr Bestes und begeisterten Jung und Alt mit ihren Liedern. Als Höhepunkt sangen sie einen Hit auf Deutsch: Lena‘s 99 Luftballons!

DANKE

Liebe Musiker*innen von Lizstomania,

„Kinderlachen aus der ganzen Welt“ so ist der schöne Artikel von Matthias Lautter im Hohenloher Tagblatt über das Fest der Begegnung von heute überschrieben.

Was gibt es schöneres!

Danke, dass Ihr dazu beigetragen habt, vor allem auch die Eltern und großen Geschwister (und Großeltern) der Kinder mit Euren Liedern und Eurer Musik zu beglücken, ja zu bezaubern. (Auch ganz spontan auf der Straße beim Internationalen Musikspaziergang - lieber Helio!)

Ein Foto während des Internationalen Musikvolksfestes aus besonderer Perspektive fotografiert, fängt das tiefere Anliegen des Fest der Begegnung und den Moment der Herzensöffnung mittels TamieH auf.

Danke, dass Ihr die Begegnung der Kulturen über Euer Herz und Eure Musik lebt!

Vorlage Text Artikel Hohenloher Tagblatt vom 18.04.2024 Von Ute Bartels

„Noch nie so eine tolle Gastfreundschaft erlebt“

Markus Stettner-Ruff vom Verein TamieH spricht über seine Eindrücke aus der Crailsheimer Partnerstadt Pamiers. Er verrät, welche Projekte geplant sind.

Der Verein TamieH rückwärts für Heimat, engagiert sich im Burgberg-Viertel für Begegnungen aller Menschen, die dort leben. Der Vereinsvorstand war nun in Pamiers und lernte viele engagierte Bürger*innen und den Verein Emmaus (sprich: Emmaüs) kennen. „Es hat gleicht gefunkt“, sagt Markus Stettner-Ruff von TamieH, der mit dabei war.

Foto der TamieH-Delegation im ältesten Hutladen Frankreichs: Chapellerie Sire in der Mercure d‘Or du Cammerce Nr. 90-91 in Pamiers mit der Besitzerin des Ladens

Herr Stettner-Ruff, wie kam es zu der Begegnung des Vereins Tamieh mit dem Verein Emmaus in Pamiers?

Markus Stettner-Ruff: Die Idee ist von Dominique Lafont der Präsidentin des Partnerschaftskomitees Jumelages-Amitiés und Jonas Rönnefarth, dem Klimaschutzmanager von Crailsheim. Sie lautet: Es sollen sich Verein und Intiativen in Pamiers und in Crailsheim kennenlernen, die an ähnlichen Themen arbeiten. Deshalb sind wir zu den Feiern des 55jährigen Partnerschaftsjubiläums mit einer Delegation der Stadt nach Pamiers gefahren und haben Emmaus getroffen. Teil des Kennenlernens sind übrigens auch

Radiosendungen. Es gab im März 2023 gemeinsame Sendungen vom hiesige Radiosender StHörfunk und dem Radio oxygène in Pamiers mit den Macher*innen von TamieH und Emmaus. Und während des Aufenthaltes in Pamiers ein weiteres gemeinsames Radiointerview.

Was macht Emmaus in Pamiers?

Emmaus arbeitet mit Menschen ohne feste Wohnung, darunter viele Geflüchtete, die wir auf dem Burgberg ja auch im Blick haben. Die Organisation gibt es frankreichweit und hat einen christlichen Hintergrund. In Pamiers wird Emmaus von Pater Fabien Paul geleitet. Diese Tätigkeit übt er seit 27 Jahren aus – seit 2000, also seit 24 Jahren, für die Niederlassung Pamiers. Es gibt dort ein Wohnheim, in dem Menschen ohne Wohnsitz und Heimat leben können. Sie können dort in einer großen Gartnerei auch arbeiten. Emmaus verkauft das, was produziert wird, also Früchte und Gemüse. Die Produkte werden aber auch für die gemeinsamen Mahlzeiten selbst genutzt. Unsere Besuchergruppe, zu der auch Baubürgermeister Steuler gehörte, nahm an der leckeren Mahlzeit teil.

Ist das alles?

Emmaus betreibt in Pamiers außerdem auch eine große Sammel- und Verkaufsstelle, zu der Menschen alles bringen können, was sie nicht mehr brauchen, wie Möbel oder Kleidung. Diejenigen, die etwas brauchen, können dort günstig kaufen. Der Bedarf dafür ist da. Es ging dort zu wie im Bienenstock.

Wie war Ihre Begegnung?

Sehr bereichernd. Wir haben gespürt, dass es in Pamiers viele Menschen gibt, denen der Austausch wichtig ist – angefangen von Dominique Lafont, unseren außergewöhnlichen Gastgeber*innen Caroline, Alain und Hélio Pujol Rives sowie Mireille Becchio bis hin zu vielen zufälligen Begegnungen. Wir haben noch nie so eine tolle Gastfreundschaft erlebt. Wir hatten auch das Gefühl, dass da ein großes Bedürfnis ist, das Wesentliche des Lebens wieder stärker zu ergreifen. Die Menschen suchen das Wesentliche des Lebens, die menschliche Begegnung und wollen das überflüssig Materielle hinter sich lassen. Wir waren da auf einer Ebene – besonders mit unseren tollen Gastgeber*innen und den Leuten von Emmaus. Mit ihnen hat es gleich gefunkt.

Gibt es schon konkrete Pläne, wie es weitergeht?

Ja, natürlich. Wir haben Emmaus und Fabien Paul eingeladen und gehen davon aus, dass wir in der nächsten Zeit einmal besucht werden. Darüber hinaus wollen wir uns dafür einsetzen, dass zum Beispiel die Musikgruppen, die wir dort kennengelernt haben, nach Crailsheim eingeladen werden. Wir haben – auch zusammen mit der Delegation der Stadt - tolle kulturelle Veranstaltungen erlebt. Zum Beispiel ein Kabarett mit Texten der Pfeffermühle – das ist die legendäre Exil-Kabarettgruppe der Geschwister Erika und Klaus Mann. Unsere Idee wäre auch, eine gemeinsame Ausstellung mit Künstlern aus Pamiers und Crailsheim zu organisieren.

Info: Träger des Projektes TamieH ist ein gemeinnützige Verein TamieH - ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim e.V. sowie der Treuhandfonds ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim unter dem Dach der grund-stiftung am Schloss Tempelhof in Kreßberg. uts

Dass „Tamieh“ und „Pamiers“ ganz ähnlich klingt, ist ein schöner Zufall, meint Markus Stettner-Ruff, denn beides beinhaltet „ami“ beziehungsweise „amie“, was für „Freund“ oder „Freundin“ steht.